Hans Tutschku

Winternacht


für Klavier, Schlagzeug und live-Elektronik
Jahr: 2006
Dauer: 13:00 min
Studio: Klang Projekte Weimar
Uraufführung: 26. 10. 2006 durch Florian Hoelscher (Klavier), Martin Homann (Schlagzeug) , Festival '19. Tage Neuer Musik in Weimar'
erschienen auf CD CIMESP 2009, CD ICMC 2009


Winternacht ist aus musikalischem Material des Musiktheaters 'Die Süsse unserer traurigen Kindheit' entstanden, das Gedichte und Briefe von Georg Trakl verarbeitet. In diesem Bühnenwerk gibt es ein längeres Duo für Klavier und Schlagzeug, während dessen die Bühnenhandlung in den Hintergrund tritt und die Musiker zu poetischen Akteuren werden. Trakl's Gedichte sind seit vielen Jahren Ausgangspunkte für kammermusikalische und elektroakustische Kompositionen gewesen. Für diese Komposition wurden Texte ausgewählt, die in mehrfacher Hinsicht um das Thema Kindheit kreisen : zum einen Gedichte und Brieffragmente, die direkt mit Trakl's Biografie, seiner Jugend, mit der starken Beziehung zu seiner Schwester zu tun haben und zum anderen Texte, die den Komponisten an seine eigene Kindheit erinnern - ein Nachsinnen über die Zerbrechlichkeit von Nähe.
Diese Gedichte und Texte kommen in Winternacht allerdings nicht an die Oberfläche. Wir hören Dialoge der beiden Musiker, die von der Elektronik übernommen und transformiert werden. Die elektroakustischen Klänge sind eine Mischung aus live-Bearbeitungen von Klavier- und Schlagzeugsequenzen und erweitern die Aktionen der Instrumentalisten. Ihre live-Spielenergie wird vom Computer erfasst und steuert viele elektroakustische Parameter.
Die an der Uraufführung des Musiktheaters beteiligten Musiker Florian Hoelscher (Klavier) und Martin Homann (Schlagzeug) regten die Extrahierung als Konzertstück an. Ihnen ist diese Neufassung gewidmet, die auch andere Passages des Musiktheaters integriert.


Aufführung mit Seda Roeder (Klavier) und Sam Solomon (Schlagzeug)

11. Dezember 2009, Harvard University, John Knowless Paine Concert Hall

Konzertaufnahme

Florian Hoelscher – Klavier, Martin Homann – Schlagzeug

zurück nach oben